David zeigt sich dem König

So leise wie möglich steht David auf und geht mit kalten Händen, den Zipfel haltend, wieder zu seinen Männern zurück. Er blickt beim Zurückgehen in fragende Gesichter. „Warum hast du ihn nicht umgebracht?“ „Ja, mein König hätte seinen Feind vernichten können!“ David schaut sich die Reihen seiner Männer an und merkt, dass sie auf eine Antwort warten. „Weil ich es nicht konnte.“, beginnt er seine Rede, „Er ist ein Gesalbter des HERRN, selbst, wenn er vom Weg abgekommen ist, den Gott für ihn vorgesehen hat. Aber an der Tatsache kann man trotzdem nichts ändern und ich würde mich an dem HERRN versündigen, wenn ich ihn getötet hätte.“  Mehr lesen

Überredet

Es klopft an ihrer Zimmertür. „Herein,“ sagt sie abwesend. Jonathan betritt das Zimmer.
„Hallo Michal. Sag mal, hast du Lust, morgen einen Ausflug zu machen?“
„Du auch? Ich habe gerade einen Brief bekommen. Einer der Boten des Königs hat mich auf einen Ausflug morgen eingeladen.“ Sie fühlt sich sichtlich unwohl.
„Von welchem Boten ist der Brief denn?“ fragt Jonathan neugierig. Mehr lesen

Ein Brief

Die Tage vergehen und Saul will Michal immer noch nicht nach Hause lassen. So verbringt sie diese Zeit auf der Residenz des Königs. Und als Prinzessin lebt es sich dort auch ganz gut.
Eines Tages erhält sie einen Brief. Aufgeregt und in der Hoffnung, er sei von ihrem Mann, öffnet sie ihn. Doch wie enttäuscht ist Michal, als sie ihn liest:
Verehrte Prinzessin,
Ich habe von Ihrer unglücklichen Lage erfahren: Ihr Mann, David, musste fliehen, weil der König ihn töten will und Sie selbst mussten zu ihrem Vater zurückkehren. Ich schreibe Ihnen diesen Brief, um Ihnen mein tiefstes Bedauern und Mitleid auszudrücken. Gleichzeitig möchte ich Ihnen anbieten, Ihre Zeit etwas angenehmer zu gestalten. Wie wäre es mit ein paar Ausflügen, um Abwechslung in Ihren Alltag zu bringen und Sie von Ihrem Kummer abzulenken?
Damit Sie auch wissen, mit wem sie es zu tun haben: Ich bin Palti, der Sohn Lajischs aus Gallim. Ich bin ein Bote des Königs. Vielleicht erinnern Sie sich an mich. Ich saß neben Ihnen auf dem Wagen, als wir David im Bett zum König bringen wollten.

Ist das etwa der, dem sein Wohlbefinden wichtiger war, als das Leben meines Mannes? So schießt es Michal durch den Kopf. Pah … aber vielleicht ist es auch der andere Kerl, der nichts gesagt hat … Ach! Ich weiß es nicht!
Wenn Sie also Interesse an meinem Angebot haben, warten Sie morgen früh bei Sonnenaufgang  an den Ställen. Mit Ihrem Vater habe ich bereits alles geklärt und er gestattet Ihnen, einen Ausflug zu machen. Ich freue mich auf Ihr Erscheinen.
Hochachtungsvoll,
Palti, Sohn des Lajisch
Michal lässt sich mit einem Seufzer rückwärts auf ihr Bett fallen. Ich habe keine große Lust, mit den Leuten Zeit zu verbringen, die Vater helfen, David loszuwerden. Andererseits würde mir so ein Ausflug auch guttun und mich auf andere Gedanken bringen… Ach, ich weiß nicht!

Geheime Unterredung

Die Abendluft ist mild und noch erfüllt von dem Duft verschiedener Blumen, die schon fast geschlossen sind. Vögel singen ihre Abendlieder. Die Sonne ist schon hinter dem Horizont verschwunden, aber ihre letzten Strahlen färben den Himmel feuerrot ein. Umgeben von Palmen, Zypressen, Hennasträuchern, Maulbeer- und Granatapfelbäumen wartet Michal im Garten auf ihren Bruder und erfreut sich an dem wunderschönen Naturschauspiel. Sie hört leise Schritte hinter sich und dreht sich um.
„Hallo Jonathan,“ begrüßt sie ihren Bruder mit gedämpfter Stimme.
„Hey Michal. Hast du lange warten müssen?“ erkundigt sich dieser.
„Schon in Ordnung. Ich habe den Abend genossen, da ist mir nicht langweilig geworden. Warum hast du mich hierher bestellt?“
Jonathan atmet tief durch, bevor er mit der Erklärung beginnt. „Du hattest Recht, was Saul und David angeht. Ich hatte versucht, David an die königliche Tafel zu holen, aber er hatte Angst, dass Papa ihn töten würde. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass David so sehr in Gefahr ist. Erst, als Papa den Speer nach mir warf, wurde es mir klar …“
„Du hast David getroffen?“ unterbricht sie ihn.
„Ja, und ein Zeichen vereinbart, damit er weiß, ob er fliehen muss oder ob seine Angst unbegründet ist. Vielleicht hast du mitbekommen, dass ich heute Bogenschießen war.“
„Hmm. Naja, so ein bisschen … ach stimmt, da war ja was! Der Junge kam allein mit deinem Bogen zurück. Er sagte, du hättest ihn vorgeschickt,“ fällt Michal ein.
„Genau. Als er weg war, habe ich mich von David verabschiedet,“ bestätigt Jonathan, wobei sich die Trauer über den Abschied von seinem besten Freund in seinem Gesicht abzeichnet.
„Ich vermisse ihn auch. Sehr sogar. Ich kann nicht mehr richtig schlafen,“ sagt Michal bekümmert.
„Ich wollte sowieso immer mal wieder nach David schauen. Dann kann ich dich auch auf dem Laufenden halten, wo er sich aufhält und wie es ihm geht.“ Jonathan lächelt seiner Schwester aufmunternd zu.
„Danke, das wäre super.“ In Michal keimt Hoffnung auf. „Könntest du mir Bescheid geben, wenn du David aufsuchst? Dann könnte ich dir Botschaften von mir für ihn mitgeben.“
„Kein Problem. Ich werde es dir sagen. Vorausgesetzt, es bringt unseren besten Freund nicht in Gefahr,“ meint ihr Bruder. „Lass uns gehen. Es ist kühl geworden und man kann schon bald die ersten Sterne sehen.“

Der Speer, der Jonathan die Augen öffnete

Einige Tage später: Der König sitzt mit seiner Familie und einigen wichtigen Leuten an einer reich gedeckten Tafel.  Es ist der zweite Tag des Neumonds, und damit der zweite Tag dieser feierlichen Versammlung. Michal sitzt neben ihrem Bruder Jonathan. Normalerweise würde David zwischen ihnen sitzen, aber er ist sowohl gestern als auch heute nicht erschienen. Der Platz zwischen ihnen ist leer. Die Stimmung ist gespannt. Ihr Vater starrt misstrauisch auf Davids leeren Platz während er in seinem Essen herumstochert. Dann wandert sein Blick von Davids leerem Platz zu Jonathan. „Warum ist Isais Sohn gestern und heute nicht zum Essen gekommen?“ fragt Saul seinen Sohn.
„David hat mich eindringlich gebeten, nach Bethlehem gehen zu dürfen, weil dort ein Familienopfer in der Stadt stattfindet und sein Bruder  hat darauf bestanden, dass er kommt. Er bat mich, ihn seine Brüder sehen zu lassen. Darum ist er nicht hier,“ antwortet Jonathan.
Michal spürt, dass das nicht stimmt. Sie kennt ihren Bruder gut genug, um zu wissen, wann er lügt. Außerdem weiß sie, dass David um sein Leben fürchten müsste, wenn er vor dem König erschien. Saul ist sich dessen wohl auch bewusst, denn nun packt ihn wieder sein Jähzorn und er fährt ihren Bruder an: „Du elender Bastard! Ich habe verstanden, dass du zu Isais Sohn hältst – zu deiner eigenen Schande und zur Schande deiner Mutter! Denn solange der Sohn Isais lebt, wirst weder du noch dein Königreich bestand haben. Lass ihn also zu mir bringen; er ist ein Kind des Todes!“
Jonathan steht der Schreck ins Gesicht geschrieben. „Warum soll er denn sterben? Was hat er denn getan?“ fragt er seinen Vater verständnislos. Das hätte er lieber nicht tun sollen, denn nun wirft Saul voller Wut einen Speer nach ihm. Michal schreit entsetzt auf, auch die anderen sind geschockt. Der Speer hat Jonathan glücklicherweise verfehlt. Dieser ist erst kurz erschrocken, aber nun steigt ihm die Zornesröte ins Gericht. Wütend knallt er sein Besteck auf den Tisch, steht auf und verlässt den Raum. Auch Michal ist wütend auf ihren Vater und macht sich Sorgen um ihren Mann. Wann werde ich David wiedersehen?

Botenbericht

Einige Tage später hört Michal, wie sich eine Gruppe von Boten unterhält.
„… und als wir dazu kamen, ging es uns genauso. Ein bisschen unheimlich, aber cool war es schon irgendwie,“ erzählt der Erste.
„Habt ihr Saul gesehen?“ fragt ein Zweiter aufgeregt.
„Klar. Aber wer hat nicht wenigstens davon gehört?“ meint ein Dritter.
„Worüber redet ihr?“ erkundigt sich Michal.
„Ach, die einzige, die noch nicht davon gehört hat, ist die Tochter der Königs?!“ Die Boten sehen sie erstaunt an.
„Bitte erzählt mir, was passiert ist.“
„Saul hat herausgefunden, dass David zu Samuel geflohen ist und hat uns geschickt, ihn zu holen. Aber wir konnten nichts machen. Gottes Geist kam über uns und wir haben geweissagt.“
„Als die ersten Boten nicht zurückkamen, sandte der König eine zweite Gruppe, der es aber genauso erging. Da sandte er eine dritte. Ebenso erfolglos,“ fährt der Zweite fort.
„Schließlich ist er selbst gegangen. Aber selbst er hat angefangen, zu prophezeien. Mehr noch, er hat sein Obergewand ausgezogen und so den ganzen Tag und die ganze Nacht vor Samuel und seinen Schülern verbracht,“ beendet der Dritte den Bericht.
„Tatsächlich? Ist er nun auch unter die Propheten gegangen?“ fragt die Prinzessin, der die Überraschung ins Gesicht geschrieben steht.
„Das haben andere auch schon gefragt,“ entgegnet ihr der Erste.
„Und was ist mit David?“ erkundigt sich Michal besorgt.
„Keine Sorge, Prinzessin. Er ist wohlbehalten und gesund. Keiner konnte ihm etwas tun,“ beruhigt sie der Dritte grinsend.
„Da bin ich aber froh,“ sagt sie erleichtert.
„Gott steht eindeutig auf Davids Seite. Solange er Gott treu bleibt, wird ihm nichts passieren,“ meint der Dritte. „Davon bin ich überzeugt.“
„Danke für euren Bericht. Ihr habt mir einen Stein vom Herzen genommen,“ bedankt sich Michal.
„Keine Ursache,“ winken die Boten ab. „Dafür sind wir schließlich da.“

Ist David wirklich in Lebensgefahr?

Michal sitzt mit angezogenen Beinen auf ihrem Bett in der königlichen Residenz. Saul wollte sie vorerst hier behalten, während er nach Davids Aufenthaltsort forscht. Früher oder später wird er ihn finden. Ich kann nur darum beten, dass Gott ihn beschützt. Herr, bitte bewahre meinen Mann vor Schaden. Erhalte ihn am Leben.
Jemand klopft. „Michal, bist du hier?“ dringt eine Stimme gedämpft in ihr Zimmer.
„Ja, komm rein.“
Leise knarrend öffnet sich die Tür und Jonathan, ihr Bruder, betritt das Zimmer. Michals Gesicht erhellt sich, als sie ihn sieht. „Jonathan!“ Freudig springt sie von ihrem Bett und umarmt ihn.
„Schön, dich wiederzusehen, Schwesterherz … können wir reden?“
„Sicher. Setz dich.“ Michal macht es sich wieder auf ihrem Bett bequem, während sich ihr Bruder einen Stuhl heranzieht.
„Also, warum möchtest du mit mir reden?“ fragt sie.
„Wo ist David?“ beginnt Jonathan.
„Das weiß ich nicht.“
„Warum ist er verschwunden?“
„Hast du das nicht mitbekommen?“ Michal runzelt die Stirn. „Vater will ihn umbringen. Gestern hat er wieder mit einem Speer nach ihm geworfen.“
„Bist du dir sicher, dass er ihn töten will? Ich weiß, wie jähzornig Papa sein kann und dass er dann die Kontrolle über sich verliert, aber will er ihn wirklich bewusst umbringen? Ich kann mir das nicht vorstellen!“
Michal erzählt ihm daraufhin, was gestern und heute passiert ist: Wie sie David zur Flucht verholfen, die Boten getäuscht, und wie ihr Vater auf den Betrug reagiert hat. „Ich habe Vaters Hass auf David mit eigenen Augen gesehen. Er will ihn töten, Jonathan,“ schließt sie ihren Bericht.
„Ich bin sein erstgeborener Sohn. Wäre nicht David zum König gesalbt worden, ich wäre der Thronerbe. Wenn Papa ihn wirklich umbringen will, würde er mich doch einweihen, oder nicht?“
Seine Schwester sieht ihn ungläubig an. „Es ist so eindeutig und du siehst es nicht?! Wach auf, Jonathan!“
„Ich werde jetzt David suchen und es selbst herausfinden. Bis später, Michal.“ Mit diesen Worten erhebt sich Jonathan von seine Stuhl und verlässt das Zimmer.
„Ja, bis später. Und erzähle mir, was du herausgefunden hast,“ ruft sie ihm nach. Hoffentlich erkennt er schnell die Wahrheit.

In der Höhle

„Mein König, Saul liegt hier in dieser Höhle!“ Aus seinen Gedanken gerissen, schaut David zu einem seiner Männer auf. „Saul ist noch immer König von Israel!“ erwidert er etwas gedankenverloren. Nach einer Weile hat er sich wieder gefunden und fragt den Mann, was Saul hier mache. „Er liegt hier und ruht sich nach der Verfolgung aus.“
David erhebt sich. Er schüttelt sich den Staub von seinem Gewand ab. Das Sitzen hat ihm gut getan. Seine Füße schmerzen nicht mehr so sehr und er kann sich schon wieder gut bewegen, ohne bei jedem Schritt stechende Schmerzen zu verspüren. Trotzdem fällt das Gehen schwer und die Männer werden noch eine Flucht nicht überstehen können. David schleicht sich an den Eingang der Höhle.
Er erkennt Saul schon von weitem. Selbst beim Liegen legt der König sein weder sein Gewand noch seine Krone auf dem Boden. David fängt an zu zittern und das Zittern kommt nicht davon, dass er müde ist. Er hat Angst vor dem König. Sich dem König zu nahen und ihm was anzutun traut er sich nicht, denn er ist genauso gesalbt mit Öl wie David selbst. Dennoch hat Gott gesagt, er hat den König ihm in die Hand gegeben. Unentschlossen, was er tun will, holt David ein kleines Messer aus seiner Tasche und schleicht ganz vorsichtig, einen Fuß vor den anderen setzend, auf den König zu. Seine Männer schauen ihn erwartungsvoll von hinten zu und sehen nicht den Angstschweiß Davids und hören nicht das Pochen seines Herzens. Er dreht sich langsam zu seiner Armee um, die ihm signalisiert, dass er weitergehen soll, doch David ist sich unsicher.
Er weiß ganz genau, dass er den König nicht töten darf, obwohl seine Männer genau das von ihm erwarten. Mit jedem Schritt merkt David, dass Michal ihrem Vater in gewisser Weise ähnlich sieht. Sie haben die gleiche Nase und ähnliche Gesichtszüge. Saul hat aber schon graues Haar und einen langen Bart. David mustert Saul lange, bevor er sich entschlossen hat, nur einen Zipfel des Gewandes vom König abzuschneiden um dann wieder zurück zu kehren. Er führt das Messer sehr langsam zu dem Zipfel des Mantels. Er spürt sein Herz im Hals schlagen. Der Schweiß läuft ihm von der Stirn und von den Händen. Zitternd nimmt er den Zipfel in seine Hand, mit der Anderen das Messer. Vorsichtig, um Saul nicht zu wecken, schneidet er den Zipfel ab und legt den Mantel wieder geräuschlos hin.

[Fortsetzung folgt…]

Ein neuer König

„David, komm schnell! Dein Vater ruft dich!“ „Übernimm dann schnell die Schafe, ich renne schon!“ Schnell schnallt sich David seinen Wasserschlauch um, nimmt seine Tasche und den Hirtenstab und ruft dem Boten noch schnell beim Laufen zu: „Und pass auf das kleine, scheckige Lamm auf, es läuft gerne mal weg!“ Er rennt so schnell er kann. Wenn mein Vater schon einen Boten rufen muss, damit ich so schnell wie möglich komme, muss es ganz wichtig sein, denk David sich, was kann er nur von mir wollen? Was ist so wichtig? Als er so Gedankenversunken zum Haus seines Vaters kommt, sieht er schon, dass alle seine Brüder draußen auf dem Hof stehen und schon seine Ankunft erwarten. Sie sehen sehr betrübt aus. Während David näher kommt, denkt er, dass etwas Schreckliches vom HERRN passiert sein muss, da auch Samuel, der Prophet Gottes, anwesend ist. Als er aber Samuel ins Gesicht sieht, erkennt er, dass das Gesicht des Propheten anfängt zu lächeln und er holt ein kleines Horn heraus.
Den Propheten hat sich David anders vorgestellt. Natürlich erkannte er ihn an seinem langen Ziegenmantel und seinem Ledergurt. Außerdem hat er einen langen Bart und einen Gehstock, so wie ihn sein Vater immer beschrieben hatte, und dennoch sieht er ganz anders aus. David weiß, was das Horn für eine Bedeutung hat. Mit einem Horn werden Könige gesalbt. Warum ich, denkt sich David, mein älterer Bruder Eliab ist doch viel besser zum König geeignet, er hat Kampferfahrung, ist älter und viel weiser als ich. Doch Samuel lässt sich von dem fragenden Gesicht des jungen David nicht erschrecken. Als der Prophet David das Öl auf den Kopf gießt, kribbelt es David am ganzen Körper. Er spürt das von Sonnenlicht gewärmte Öl an seinem Kopf und Hals herunterfließen.
„Nun werde ich dich noch segnen“, hört David den Propheten sprechen, „David, du sollst gesegnet sein vor dem Herrn. Du bist der, der Israel zum Sieg verhelfen wird, du bist derjenige, der alle Feinde von Israel vertreiben wird und dem Volk eine sichere Zukunft schenken wird. Alles wird aber nur dann passieren, wenn du auf Gott hörst und ihn achtest.“ Nach diesen Worten verabschiedet sich der Prophet. David steht verblüfft da. Vor kurzem war er noch bei seinen Schafen und nun soll er König sein? Bei seinen älteren Brüdern, Eliab, Abinadab und Schamma, bemerkt David in den Augen einen stechenden Blick. Der Blick voll von Neid. Ich weiß ja selber nicht, warum ich gewählt wurde, denkt sich David. Er dachte auch, dass seine Brüder besser geeignet wären. Er sollte König werden, daran ist jetzt nichts mehr zu ändern. Hoffentlich werden meine Brüder noch normal mit mir umgehen, überlegt David und reibt sich seinen ölverschmierten Kopf.

[Fortsetzung folgt…]