Von der Kunst sich selbst zu lieben

Wie oft steht jeder von uns vor seinem Spiegel und denkt: ‚würde ich doch 5 Kilo weniger wiegen‘, ‚Wären meine Beine doch etwas schmaler‘, ‚Wäre mein Bauch endlich schmaler’…

Wir sind innerlich unzufrieden mit uns, mit unserem Aussehen und vielleicht sogar mit unserem Charakter. Wir reden uns ein nicht gut genug zu sein, vielleicht sogar nicht Wertvoll zu sein. Wieso tun wir das? Wieso machen wir unser Leben in dieser komplizierten Welt noch komplizierter? Wieso nehmen wir uns nicht einfach mal so an, wie wir sind? Warum lassen wir die Gesellschaft entscheiden wie wir sein sollten und was richtig oder falsch ist? Warum lassen wir andere unser eigenes Leben bestimmen?

Ständig sieht man im Fernseher und in Zeitschriften irgendwelche Magermodels oder eigentlich viel zu dünne Schauspielerinnen. Schauspieler, Sänger, Models müssen immer einen Perfekten körper haben, die Frauen eine perfekt geformte Taille, einen flachen Bauch und einen knackigen Po, die Männer ein Sixpack und gut definierte Muskeln. Natürlich ist es da schwer zu denken, dass ich nicht so sein muss, wenn alle Welt einem vorlebt, dass das das Idealbild ist.

Früher dachte auch ich, dass ich so sein muss. Ich dachte dass ich nicht gut genug bin. Und ich dachte auch, dass ich nicht Wertvoll genug bin. Irgendwann aber kam ich zu dem Punkt an dem ich dachte, dass das einfach nicht alles sein kann. Es ist unmöglich, dass in einer Welt, die so viele Möglichkeiten bietet wie unsere, immer die Gesellschaft entscheidet wie ich mein Leben führen sollte. Und es kann auch nicht sein dass mein Wohlbefinden immer von Außenstehenden abhängt.

Ich habe mich gefragt was ich tun kann, um mich so wohl zu fühlen wie ich bin und mich s zu lieben wie ich bin. Zuerst bin ich auf den schluss gekommen dass ich schon allein aus dem Grund, dass ich Gottes Kind bin und er mich so sehr liebt, dass er seinen Sohn für mich gegeben hat, wertvoll bin. Aber das hat mir persönlich immer noch nicht gereicht. ich habe mehr gebraucht als nur das wissen, dass Gott mich liebt. Ich habe mir also weiterhin Gedanken darüber gemacht, wie ich mich selbst annehmen kann. Ich habe mit einfachen Übungen angefangen. Ich habe mich hin und wieder vor den Spiegel gestellt und mir gesagt was ich an mir schön finde und was ich an mir mag. Ich habe mich selbst gelobt wenn ich etwas gut gemacht habe, natürlich nur innerlich 😉 Irgendwann war ich dann so weit, dass ich mir jeden Tag etwas Zeit für mich selbst genommen habe. Das geht im Alltag leider schnell verloren. Noch etwas später habe ich dann angefangen mich selbst zu behandeln wie meinen besten Freund. Das hört sich jetzt vielleicht etwas blöd an, aber es ist wichtig sich selbst als seinen eigenen Freund anzunehmen, erst dann kann man sich wirklich lieben. Zum schluss war es unheimlich wichtig für mich die Stimme in meinem Kopf, die mir gesagt hat, dass ich nicht gut genug bin, wenn ich was falsch gemacht habe, oder die mir gesagt hat dass ich nicht schön genug bin, wenn ich mal etwas zugenommen habe, zu stoppen wenn sie wieder angefangen hat zu reden. Ich habe in meinem Inneren einfach ‚STOP!‘ zu ihr gesagt. Das funktionirt wirklich, probiert es am besten selbst aus! 🙂

Sich selbst zu lieben ist wichig, vor allem aber ist es ein Prozess. Ich habe mich auch nicht von dem einen tag auf den anderen geliebt und so ist es auch bei anderen nicht. Es gibt Höhen und Tiefen, wie bei allem anderen auch, aber es lohnt sich. Erst wenn man sich selbst liebt kann man verstehen warum andere menschen einen lieben. Man ist glücklicher und zufriedener, das Leben wird schöner, vielleicht sogar etwas einfacher, schon allein weil eine große Last und viel Druck von einem abfällt. Jeder ist es wert geliebt zu werden und jeder ist es wert von sich selbst geliebt zu werden.

Zum Abschluss habe ich noch ein Zitat von Charlie Chaplin für euch, das er an seinem 70. Geburtstag (16. April 1959) geschrieben hat:

„Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnung für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich, das nennt man ‚Authentisch-Sein”.

 

Gesegnet

Am Dienstag waren wir bei der Lebenshilfe um dort eine Puppetshow zu gestalten. Das Team war schlecht gelaunt, nicht wegen der Puppetshow, sondern einfach nur weil bei jedem so viel passiert im Moment. Wir waren also bei der Lebenshilfe und bereiteten uns auf die Show vor, als ein Mann zu uns kam und uns fragte, ob wir denn überhaupt wüssten wo wir sind. Wir erzählten ihm, dass wir wussten wo wir sind und dass wir darauf vorbereitet waren behinderten Menschen zu begegnen. Er erzählte uns seine bewegende Geschichte, wie er nach einer schweren Gehirnblutung nichts mehr alleine konnte und sich zurück ins Leben kämpfen musste. Dieser Mann hat uns Mut gemacht und wir waren etwas motivierter. Als die Show anfing gabe es dann Probleme mit der Technik, so dass man den Gesang in den Liedern nicht gehört hat, sondern nur die Instrumente. Bei einer Puppetshow ist es aber so, dass die Puppen den Gesang nachmachen, also mussten wir die ersten drei Lieder selbst von hinten mitsingen. Diese Situation hat unsere Laune wieder ein wenig runtergezogen. Zum Glück haben wir dann ein anderes Kabel bekommen, so dass man auch den Gesang gehört hat. Die Leute haben sich gefreut und bei jedem Lied mitgemacht. Sie waren dankbar dafür, dass wir sie von ihrem Alltag abgelenkt haben. Mir ist bewusst geworgen, wie gesegnet ich eigentlich bin, auch wenn mal ein paar kleinigkeiten schief laufen. Ich bin gesund und kann alles alleine. Meine Probleme lassen sich schnell lösen und danach ist einfach alles wieder gut. Am Ende des Tages waren wir alle sehr dankbar für die Puppetshow, denn nicht nur wir haben die Behinderten von ihrem Alltag und Problemen abgelenkt, sondern sie haben auch uns abgelenkt und uns Hoffnung geschenkt.

Höhen und Tiefen

Das Leben ist nicht immer leicht. Es geht auch nicht immer nur gerade aus. Der weg den man geht, hat Höhen und Tiefen. Er hat Kurven und manchmal steht man auch im Stau, im schlimmsten Fall ist man sogar an einer Kreuzung falsch abgebogen und hat sich verlaufen. Was tut man wenn man sich mal verlaufen hat oder wenn man nicht weiter weiß? Was tut man wenn man sich falsch entschieden hat? Was passiert wenn man den Weg zurück nicht mehr findet? Um ehrlich zu sein gibt es keine pauschale Antwort. Das hängt immer davon ab, in welcher Situation man gerade steckt und welches Ziel man verfolgt. Jeder muss für sich entscheiden, was er will, wo er hin will und was man dafür in Kauf nimmt. Gott übernimmt nicht die Verantwortung für unser Leben. Er setzt sich auch nicht ans Steuer um die Führung für unser Leben zu übernehmen. Er ist immer bei uns, aber er hat uns den freien Willen gegeben, was im Klartext bedeutet, dass Gott unser Beifahrer ist. Er hält die Landkarte und gibt uns Tipps und steht uns jederzeit mit einem guten Rat zur Seite. Dennoch ist es unsere Entscheidung, ob wir darauf hören oder nicht, oder ob wir Gott sogar aus dem Auto werfen und versuchen den Weg alleine zu bewältigen. Natürlich dürfen wir Gott dann jederzeit wieder ins Auto holen damit er uns sagt, wie wir wieder auf den Weg finden, der zu unserem Ziel führt.
In Psalm 139,9-10 steht geschrieben:
Fliege ich dorthin, wo die Sonne aufgeht, oder zum Ende des Meeres, wo sie versinkt: auch dort wird deine Hand nach mir greifen, auch dort lässt du mich nicht los.
Gott ist bei uns, auch wenn wir es nicht sehen oder fühlen. Er ist da wenn wir gerade auf einem Höhenflug sind und wenn wir einen Tiefpunkt erleben. Egal wie schrecklich die Situation auch erscheint, Gott hält deine Hand. Er wird alle deine Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben und keine Traurigkeit, keine Klage und keine Quälerei mehr. Was einmal war, ist für immer vorbei (Offenbarung 21,4). Wir haben das Versprechen von Gott persönlich bekommen das alles gut ist und darauf können wir uns verlassen. In Höhen oder Tiefen, Gott ist bei uns. Also ist alles was wir tun müssen, auf Gott zu vertrauen, dann haben wir einen tiefen inneren Frieden und die Gewissheit, dass all das, was uns belastet oder uns davon abhält glücklich zu sein, verliert an Gewicht und ist nur ein weiterer Stein auf unserem Weg zu unserem Ziel, das Leben mit Gott bis in alle Ewigkeit.

Entschuldigen und Vergeben können

Heute Morgen war ein guter Morgen. Wir waren alle gut gelaunt, obwohl im Moment so einiges schief läuft, bei jedem von uns. Die eine durchlebt gerade einen schweren Verlust, die andere kämpft mit Problemen in ihrer Familie und wieder ein anderer arbeitet an seinem Selbstbewusstsein. Dennoch saßen wir heute Morgen sehr aufgedreht am Frühstückstisch und haben uns gegenseitig lustige Streiche gespielt und herumgetobt. Wir hatten Spaß…naja, zumindest bis unsere Nachbarn kamen und sich darüber beschwert haben, dass wir morgens um 9.00 Uhr schon so herum kreischen und laut sind. Nur eine von uns ist an die Tür gegangen und auch nur eine von uns hat den ganzen Ärger der Nachbarn abbekommen. Und zwar die einzige die an dem ganzen Lärm nicht beteiligt war. Zuerst nahmen wir das Ganze auf die leichte Schulter und lachten darüber, bis wir bemerkt haben, dass die Person, die den Ärger bekommen hat plötzlich angefangen hat zu weinen. Wir waren erschrocken und machten uns Gedanken über das was passiert ist Wir haben eingesehen, dass wir einen Fehler gemacht haben und sind zu den Nachbarn gegangen um uns zu entschuldigen und zu sagen, dass wir uns Mühe geben werden uns zu bessern. Die Nachbarn haben nett reagiert und uns vergeben. Es war ein gutes Gefühl das Richtige zu tun, auch wenn es mir erst schwer gefallen ist mich zu entschuldigen für etwas, das ich zuerst gar nicht als Fehler angesehen habe. Manchmal muss man seinen eigenen Stolz überwinden und seine Fehler einsehen. Es ist wichtiger das richtige zu tun als immer den möglichst größten Spaß zu haben. Ich habe heute gelernt, dass es wichtig ist, sich entschuldigen zu können und sich seine Fehler einzugestehen, genauso wie es wichtig ist anderen Menschen ihre Fehler vergeben zu können, denn sonst ist es unmöglich gute Beziehungen aufbauen zu können.

Licht in der Dunkelheit

Das Wetter draußen ist stürmisch und kalt. Der Wind weht heftig und ich spüre die beißende Kälte in meinem Gesicht. Ich warte auf Sonnenschein und frage mich, warum alles so trist aussieht. Selbst die Menschen, die mir entgegen kommen, sehen entweder traurig, unglücklich oder gestresst aus. Niemand schaut mir beim Vorbeigehen ins Gesicht, von Lächeln ganz zu Schweigen. Es kommt mir so vor, als wäre alles dunkel. Vielleicht gibt es ja gar kein Licht mehr? Vielleicht bleibt es ja jetzt für immer so?
Als ich diesen Gedanken abgeschlossen habe, sah ich plötzlich wie sich ein heller Lichtstrahl durch die Wolken kämpfte und ich wusste sofort, dass ich die Hoffnung nicht aufgeben darf.

Oft ist es so, dass in unserem Innersten ein heftiger Wind weht und wir das Gefühl haben, dass alles trüb und dunkel ist. Wir warten sehnsüchtig auf einen kleinen Hoffnungsstrahl und denken oft, dass es vielleicht für immer so düster und kalt bleibt, dass wir keinen Ausweg mehr finden. Doch dann passiert unerwartet etwas, dass uns Hoffnung gibt. Auf einmal sieht man wieder Licht und weiß, dass Gott da ist, er uns nicht vergisst und immer für uns sorgt. Er wird uns niemals fallen lassen und er mutet uns auch nicht mehr zu, als wir tragen können. Er ist immer bei uns und zeigt uns im richtigen Moment, dass es sich lohnt Gott zu vertrauen und auf ihn allein zu hoffen, wenn wir nicht mehr weiter wissen.