„Hüh, Schwarzer! Lauf so schnell du kannst!“ spornt Jonathan seinen Rappen an.
„Soll deiner doch so schnell laufen, wie er kann! Schnell genug wird das niemals sein!“, ruft ihm Levi übermütig über die Schulter zu und setzt über einen kleinen Busch hinweg. Mehr lesen
Monat: Mai 2016
Überredet
Es klopft an ihrer Zimmertür. „Herein,“ sagt sie abwesend. Jonathan betritt das Zimmer.
„Hallo Michal. Sag mal, hast du Lust, morgen einen Ausflug zu machen?“
„Du auch? Ich habe gerade einen Brief bekommen. Einer der Boten des Königs hat mich auf einen Ausflug morgen eingeladen.“ Sie fühlt sich sichtlich unwohl.
„Von welchem Boten ist der Brief denn?“ fragt Jonathan neugierig. Mehr lesen
Origami – Kiste
Hey. Heute habe ich eine schöne Idee zum Nachmachen, bei der nichts weiter benötigt wird, als ein Blatt und eure Finger:) Als0 viel Freude damit:)
Nehmt ein Blatt dass an allen Seiten gleich lang ist.
Dann faltet ihr es einmal in der Mitte durch und klappt es wieder auf.
Die äußeren Kanten zur Mitte hin knicken und alles wieder aufklappen.
Das Ganze auf der anderen Seite wiederholen.
Anschließend alle vier Seiten zur Mitte hin knicken und das Blatt im geknickten Zustand wenden.
Nun das Blatt wieder auffalten.
Nun alle vier Ecken wie auf dem Bild knicken und wieder auffalten.
Dadurch haben sich an den Seiten Dreiecke gebildet, die nun nach innen geknickt werden.
Dass sollte nun so aussehen.
Nun die Ecke wie angezeigt umfalten. Dies mit den weiteren drei Ecken wiederholen.
Nun die entstandenen Ecken ineinanderschieben.
Und fertig ist eine schöne Kiste. 🙂
Viel Freude beim nachbasteln:)
Ein Brief
Die Tage vergehen und Saul will Michal immer noch nicht nach Hause lassen. So verbringt sie diese Zeit auf der Residenz des Königs. Und als Prinzessin lebt es sich dort auch ganz gut.
Eines Tages erhält sie einen Brief. Aufgeregt und in der Hoffnung, er sei von ihrem Mann, öffnet sie ihn. Doch wie enttäuscht ist Michal, als sie ihn liest:
Verehrte Prinzessin,
Ich habe von Ihrer unglücklichen Lage erfahren: Ihr Mann, David, musste fliehen, weil der König ihn töten will und Sie selbst mussten zu ihrem Vater zurückkehren. Ich schreibe Ihnen diesen Brief, um Ihnen mein tiefstes Bedauern und Mitleid auszudrücken. Gleichzeitig möchte ich Ihnen anbieten, Ihre Zeit etwas angenehmer zu gestalten. Wie wäre es mit ein paar Ausflügen, um Abwechslung in Ihren Alltag zu bringen und Sie von Ihrem Kummer abzulenken?
Damit Sie auch wissen, mit wem sie es zu tun haben: Ich bin Palti, der Sohn Lajischs aus Gallim. Ich bin ein Bote des Königs. Vielleicht erinnern Sie sich an mich. Ich saß neben Ihnen auf dem Wagen, als wir David im Bett zum König bringen wollten.
Ist das etwa der, dem sein Wohlbefinden wichtiger war, als das Leben meines Mannes? So schießt es Michal durch den Kopf. Pah … aber vielleicht ist es auch der andere Kerl, der nichts gesagt hat … Ach! Ich weiß es nicht!
Wenn Sie also Interesse an meinem Angebot haben, warten Sie morgen früh bei Sonnenaufgang an den Ställen. Mit Ihrem Vater habe ich bereits alles geklärt und er gestattet Ihnen, einen Ausflug zu machen. Ich freue mich auf Ihr Erscheinen.
Hochachtungsvoll,
Palti, Sohn des Lajisch
Michal lässt sich mit einem Seufzer rückwärts auf ihr Bett fallen. Ich habe keine große Lust, mit den Leuten Zeit zu verbringen, die Vater helfen, David loszuwerden. Andererseits würde mir so ein Ausflug auch guttun und mich auf andere Gedanken bringen… Ach, ich weiß nicht!
Geheime Unterredung
Die Abendluft ist mild und noch erfüllt von dem Duft verschiedener Blumen, die schon fast geschlossen sind. Vögel singen ihre Abendlieder. Die Sonne ist schon hinter dem Horizont verschwunden, aber ihre letzten Strahlen färben den Himmel feuerrot ein. Umgeben von Palmen, Zypressen, Hennasträuchern, Maulbeer- und Granatapfelbäumen wartet Michal im Garten auf ihren Bruder und erfreut sich an dem wunderschönen Naturschauspiel. Sie hört leise Schritte hinter sich und dreht sich um.
„Hallo Jonathan,“ begrüßt sie ihren Bruder mit gedämpfter Stimme.
„Hey Michal. Hast du lange warten müssen?“ erkundigt sich dieser.
„Schon in Ordnung. Ich habe den Abend genossen, da ist mir nicht langweilig geworden. Warum hast du mich hierher bestellt?“
Jonathan atmet tief durch, bevor er mit der Erklärung beginnt. „Du hattest Recht, was Saul und David angeht. Ich hatte versucht, David an die königliche Tafel zu holen, aber er hatte Angst, dass Papa ihn töten würde. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass David so sehr in Gefahr ist. Erst, als Papa den Speer nach mir warf, wurde es mir klar …“
„Du hast David getroffen?“ unterbricht sie ihn.
„Ja, und ein Zeichen vereinbart, damit er weiß, ob er fliehen muss oder ob seine Angst unbegründet ist. Vielleicht hast du mitbekommen, dass ich heute Bogenschießen war.“
„Hmm. Naja, so ein bisschen … ach stimmt, da war ja was! Der Junge kam allein mit deinem Bogen zurück. Er sagte, du hättest ihn vorgeschickt,“ fällt Michal ein.
„Genau. Als er weg war, habe ich mich von David verabschiedet,“ bestätigt Jonathan, wobei sich die Trauer über den Abschied von seinem besten Freund in seinem Gesicht abzeichnet.
„Ich vermisse ihn auch. Sehr sogar. Ich kann nicht mehr richtig schlafen,“ sagt Michal bekümmert.
„Ich wollte sowieso immer mal wieder nach David schauen. Dann kann ich dich auch auf dem Laufenden halten, wo er sich aufhält und wie es ihm geht.“ Jonathan lächelt seiner Schwester aufmunternd zu.
„Danke, das wäre super.“ In Michal keimt Hoffnung auf. „Könntest du mir Bescheid geben, wenn du David aufsuchst? Dann könnte ich dir Botschaften von mir für ihn mitgeben.“
„Kein Problem. Ich werde es dir sagen. Vorausgesetzt, es bringt unseren besten Freund nicht in Gefahr,“ meint ihr Bruder. „Lass uns gehen. Es ist kühl geworden und man kann schon bald die ersten Sterne sehen.“