Einige Tage später hört Michal, wie sich eine Gruppe von Boten unterhält.
„… und als wir dazu kamen, ging es uns genauso. Ein bisschen unheimlich, aber cool war es schon irgendwie,“ erzählt der Erste.
„Habt ihr Saul gesehen?“ fragt ein Zweiter aufgeregt.
„Klar. Aber wer hat nicht wenigstens davon gehört?“ meint ein Dritter.
„Worüber redet ihr?“ erkundigt sich Michal.
„Ach, die einzige, die noch nicht davon gehört hat, ist die Tochter der Königs?!“ Die Boten sehen sie erstaunt an.
„Bitte erzählt mir, was passiert ist.“
„Saul hat herausgefunden, dass David zu Samuel geflohen ist und hat uns geschickt, ihn zu holen. Aber wir konnten nichts machen. Gottes Geist kam über uns und wir haben geweissagt.“
„Als die ersten Boten nicht zurückkamen, sandte der König eine zweite Gruppe, der es aber genauso erging. Da sandte er eine dritte. Ebenso erfolglos,“ fährt der Zweite fort.
„Schließlich ist er selbst gegangen. Aber selbst er hat angefangen, zu prophezeien. Mehr noch, er hat sein Obergewand ausgezogen und so den ganzen Tag und die ganze Nacht vor Samuel und seinen Schülern verbracht,“ beendet der Dritte den Bericht.
„Tatsächlich? Ist er nun auch unter die Propheten gegangen?“ fragt die Prinzessin, der die Überraschung ins Gesicht geschrieben steht.
„Das haben andere auch schon gefragt,“ entgegnet ihr der Erste.
„Und was ist mit David?“ erkundigt sich Michal besorgt.
„Keine Sorge, Prinzessin. Er ist wohlbehalten und gesund. Keiner konnte ihm etwas tun,“ beruhigt sie der Dritte grinsend.
„Da bin ich aber froh,“ sagt sie erleichtert.
„Gott steht eindeutig auf Davids Seite. Solange er Gott treu bleibt, wird ihm nichts passieren,“ meint der Dritte. „Davon bin ich überzeugt.“
„Danke für euren Bericht. Ihr habt mir einen Stein vom Herzen genommen,“ bedankt sich Michal.
„Keine Ursache,“ winken die Boten ab. „Dafür sind wir schließlich da.“